Kopfhautkühlung

Kopfhautkühlung gegen Haarausfall während der Chemotherapie

Krebspatienten, die vor einer Chemotherapie stehen, sorgen sich oft nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um ihr Aussehen während der Behandlung. Je nach Medikament kann es unter anderem zu Haarausfall kommen. Obwohl es sich dabei um keine schmerzhafte Nebenwirkung handelt, kann dies jedoch sehr belastend für die Betroffenen sein.

Aktuell gibt es leider keine Methode mit einer Garantie für den Erhalt der Haare. Allerdings gibt es Verfahren, mit denen versucht wird, den Haarausfall vorzubeugen. Unter anderem kann dafür die Kopfhautkühlung in Frage kommen.

 

Was ist eine Kopfhautkühlung?

Während der Chemotherapie werden Medikamente als Infusion verabreicht. Bei der Kopfhautkühlung wird dabei gleichzeitig Kühlhaube aufgesetzt. Die Haube wird meist bereits vor und bis zu 1,5 Stunden nach der Infusion getragen.

Eine Kühlhaube ähnelt einem Fahrradhelm. Es wird zwischen zwei verschiedenen Modellen unterschieden:

 

1.      Professionelle Kühlung

Diese Hauben werden in einige Krebszentren angeboten. Hier wird Kühlflüssigkeit durch die Haube gepumpt. Das sorgt dafür, dass die Haube auch wirklich durchgehend die richtige Temperatur hat.

 

2.      Kappe mit Gelelementen

Diese Art der Haube wird tiefgefroren und muss während der Behandlung öfter ausgetauscht werden, um die Temperatur zu halten. Das ist wesentlich aufwendiger und verringert die Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Vorbeugung.

 

 

Wie kann Kälte vor Haarausfall schützen?

Wenn die Kopfhaut gekühlt wird, verengen sich die Blutgefäße im Kopfbereich. Das führt dazu, dass die Haarwurzeln weniger durchblutet werden. Dadurch wird der Stoffwechsel der Haarwurzelzellen verlangsamt. Die Krebsmedikamente gelangen dadurch nur in geringen Mengen in die Haarwurzelzellen.

 

 

Wie fühlt sich eine Kühlkappe an?

Kälte wird von vielen Menschen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Nicht selten berichten Patienten von Kopfschmerzen, die durch die Kälte ausgelöst werden. Einige empfinden die Kälte als so unangenehm, dass sie die Behandlung mit der Haube abbrechen. Es gibt jedoch auch Personen, denen die Kälte wenig ausmacht. Die Frage ob es weht tut oder unangenehm ist, kann deshalb nur sehr individuell beantwortet werden.

 

 

Ist die Kopfhautkühlung erfolgreich?

Kältehauben sind sehr umstritten. Aktuell gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass die Kältekappe die Wirksamkeit der Chemotherapie negativ beeinflusst.

Die Anwendung ist keine Garantie für den Erhalt der Haare. Besonders bei einer dunklen Haarfarbe und dickerem Haar kommt es vor, dass die Kühlhaube keine Wirkung zeigt. Die Patienten verlieren dann trotz Kühlung ihre Haare. Es gab bisher nur sehr weniger Studien zu Kältehauben, weshalb ihre Wirkung nicht komplett erforscht ist.

 

 

Zahlt die Krankenkasse für die Kopfhautkühlung?

Die Therapie mit den Kältehauben wird nicht von der Krankenkasse bezahlt, sondern muss selbst finanziert werden. Die Kosten können variieren, liegen im Durchschnitt allerdings bei ungefähr 70-100 Euro pro Sitzung. Je nachdem wie viele Infusionen für die Chemotherapie nötig sind, kann die Behandlung mit der Kältehaube also sehr teuer werden.

 

 

Eine Hoffnung auf Kopfhaare während der Chemotherapie?

Krebspatienten kämpfen oft um ihr Leben, trotzdem spielt der Verlust der Kopfhaare oft eine wichtige Rolle. Das liegt auch daran, dass sie der Krankheit nicht jeden Tag im Spiegel begegnen und sich soviel Normalität wie möglich erhalten wollen.

 

Nach der Diagnose kann die Kopfhautkühlung eine Hoffnung darauf bieten, das gewohnte Aussehen während der Therapie besser zu erhalten. Viele Krebskranke möchten diese Therapieergänzung deshalb zumindest ausprobieren. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Kältehaube keine Garantie gibt. Alternativen zum Erhalt der Haare bieten Perücken und spezielle  Chemo Tücher und Turbans. 

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